Konzept der Sprachlernklasse
In der Sprachlernklasse lernen 16 SchülerInnen aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Herkunfts- und Familiensprachen gemeinsam. Die Schüler sind zwischen elf und achtzehn Jahre alt, befinden sich auf unterschiedlichen Lern- und Leistungsstufen und sind erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Ein Teil der SchülerInnen ist direkt vom GBG Seelze, weitere Plätze sind für SchülerInnen aus der Region bestimmt. Der Verbleib in einer Sprachlernklasse ist in der Regel für ein Jahr angesetzt, Verlängerungen und Verkürzungen sind in Ausnahmesituationen begründet möglich.
Einige SchülerInnen sind bereits mit der deutschen Sprache vertraut, da sie familiäre Bezüge zu ihrer neuen Heimat haben. Andere wachsen in einer zweisprachigen Umgebung auf und können nicht erfolgreich am Regelunterricht teilnehmen, da ihre Kenntnisse noch nicht völlig ausgebildet sind. Wieder andere SchülerInnen kommen mit ihren Eltern ungeplant nach Deutschland und verfügen über gar keine Deutschkenntnisse. Oft sind sie in anderen Schriftzeichen alphabetisiert bzw. verfügen in einer anderen Sprache schon über große Kenntnisse. Alle diese Schüler sind in verschiedenen Kulturen verwurzelt und verfügen über ein unterschiedliches Weltwissen.
Diese unterschiedlichen Voraussetzungen müssen beachtet werden, wenn sie zusammen in einer Klasse, der Sprachlernklasse, unterrichtet werden. Die Kinder müssen untereinander und mit den Lehrpersonen eine Beziehung aufbauen, nur dann kann eine sprachförderliche Umgebung geschaffen werden, in der die Kinder sich angstfrei in der zu erlernenden Sprache äußern können.
Die Unterrichtszeit der Sprachlernklasse setzt sich aus zehn Stunden bei der Klassenlehrerin Frau Mörke und acht Stunden bei den Lehrerinnen Frau Marks und Frau Gutzeit sowie zwei Stunden Mathematik-Unterricht bei Frau Knop zusammen, sodass den SchülerInnen 20 Stunden Sprachlernzeit pro Woche zur Verfügung stehen.
Im Sprachunterricht arbeiten wir gemeinsam in Projekten, Lernszenarien, Gruppen, Partner- und Einzelarbeit und erschließen uns die Grundlagen für die Schul- und Bildungssprache Deutsch. Dabei wird jeder Schüler entsprechend seinen Möglichkeiten unterstützt, gefördert und begleitet.
Unsere Unterrichtssprache ist von Anfang an Deutsch. Dabei stehen die mündliche und schriftliche Sprachvermittlung und das Sprachverständnis im Mittelpunkt. Grammatikkenntnisse und Satzbau werden handelnd erlernt, erprobt und trainiert. Unser Lehrwerk heißt „Magnet“ (Klettverlag) und richtet sich nach den drei Stufen des europäischen Referenzrahmens A1, A2 und B1.
Die Themen für den Unterricht werden mit naturkundlichem und kulturellem Lernen bereichert: wir lernen unser direktes Umfeld kennen, unternehmen Erkundungsgänge in der nahen und fernen Umgebung, besuchen jahreszeitliche Veranstaltungen, experimentieren und dokumentieren.
Die Lernentwicklungen werden dokumentiert, um für weitere Schullaufbahnentscheidungen beratend zur Seite zu stehen. Gleichzeitig werden die Schüler in zusätzlichen Fächern auf dem Leistungsniveau unterrichtet, das sie später befähigt, in die ihnen zugehörige Regelklasse zu wechseln und dort erfolgreich zu arbeiten. Der Umfang richtet sich individuell je nach Alter und Kenntnisstand des Schülers/der Schülerin zusätzlich zum Sprachunterricht. Die den Fächern (wie Sport, Musik und Kunst, aber auch Mathematik, Englisch und weitere Fremdsprachen) eigene Fachsprache als Teil der Bildungssprache Deutsch wird ebenso vermittelt wie die einzelnen Grundlagen. Inhaltlich liegt der Sprachlernklasse der Lehrplan Deutsch als Zweitsprache zu Grunde. Neben einer intensiven Deutschförderung sollen die Schüler den Anschluss an die Regelklasse nicht verlieren. Ziel ist es, die Kinder soweit zu fördern, dass sie dauerhaft in die Regelklasse zurückgeführt werden können und dort dann auch ihre Schullaufbahn erfolgreich fortsetzen können.
Derzeit unterrichten wir in einem Team zu dritt in der Sprachlernklasse und tauschen uns wöchentlich in einer Dienstbesprechung zu den Inhalten, Themen, beraten aber auch über Schwierigkeiten und Besonderheiten. So eine Kooperation kostet natürlich Zeit, die man sich zusätzlich nehmen muss. Zum Unterricht hinzu kommen eine intensive Elternarbeit, die sich durch Aufnahme- und Entlassungsgespräche, Elternabende und einem Hausbesuch in den Familien charakterisiert. Somit lernen wir die Lebenswelt und die Lernbedingungen
unserer SchülerInnen kennen. Ebenso wichtig ist die Kooperation mit der Stadt Seelze, die durch die Integrationsbeauftragte Frau Maria Baumeister erfolgt.
Broschüre der Sprachlernklasse
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Frau Mörke, Klassenlehrerin der Sprachlernklasse am Georg-Büchner-Gymnasium Seelze (gbg(at)moerke.net).
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Es grüßt herzlich Das Team der Sprachlernklasse (Stand: 13.09.2013)