Das im Folgenden präsentierte Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

 

Im Bewilligungsantrag des Comenius-Projekts

„Immigrants Past and Present, Towards Greater Integration?“ (CML-P-NI-08-00385-3)

sind die Arbeitsziele und -themen definiert worden.

Daraus hier ein Ausschnitt:

The central issue is whether we are moving towards greater immigration of the immigrant population within the EU in general and in each country in particular. The question of identity will be of key importance in any discussion involving closer integration of the immigrant population….What are the consequences of the opening of borders and the freedom to move and work elsewhere? How do indigenous populations react to the influx of EU nationals in large numbers?…What problems has immigration created and how are we dealing with it?
Our starting point is that all participating countries have experienced immigration. Some of them have primarily witnessed the movement of people away from their country, others towards it. Our aim is to study the phenomenon, and by bringing our students into direct contact with some of the actors, to help them better understand the reality and help decide whether we are moving towards greater integration.

 

Im Zeitraum von zwei Jahren sind mindestens zwölf Mobilitäten in den Partnerländern geplant, an denen Schüler und Lehrer teilnehmen.
Es werden insgesamt vier Arbeitstreffen in vier verschiedenen Ländern stattfinden, nämlich

  • 11.-15. November 2008 in Chambéry
  • 26.-31. Mai 2009 in Baia Mare
  • 01.-05.12.2009 in Seelze – Letter
  • Mai 2010 in Bursa

Koordiniert wird das Gesamtprojekt von Aladair Watts aus Chambéry. Er wird unterstützt von den Kollegen Michel Gougain, Venera Thevenot und Colette Bourgeois Die Internetseite wird betreut von der rumänischen Kollegin Mariana Hudrea und ihrem Team mit Ioan Tiplea und Teodor Marton. Es nehmen weiterhin als Lehrer teil: Jola Prodanowska und Dorota Boryczko aus Polen; Monica Meneghelli aus Italien und aus der Türkei sind es: Huseyin Öztürk, Salim Duzgun und R. Eriz. Ansprechpartner am GBG sind WJ Mertens und Till Winkler, der in einem Oberstufenkurs an der Thematik arbeitet. Schüler dieses Kurses (Jg. 12) nehmen auch an den Arbeitstreffen teil.

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Es hat bereits ein Arbeitstreffen im November 2008 in Frankreich stattgefunden, an dem wir mit drei Lehrern ( Mertens, WJ , Müller, G und Winkler, T) und zwei Schülern (Leidig, T und Neumann, S) teilgenommen haben. An den drei Tagen begannen die Aktivitäten mit den Präsentationen der sechs teilnehmenden Ländern zu : Land, Stadt, Schule, Situation der Immigrantenkinder dort. Die französischen Schüler stellten in einem Rollenspiel Lebensabschnitte aus ihren Einwandererfamilien vor.
Des Weiteren wurde ein zweijähriger grober Arbeitsplan erstellt mit Einzelaufgaben für jede der Schulen. Die Schüler arbeiteten dann in gemischten Gruppen an der Erstellung eines Fragebogens (Questionnaire Immigration), der als Grundlage für die weitere Arbeit dienen soll.
Im Mittelpunkt stand danach die Besprechung des Films von Ken Loach „It’s a Free World“ mit Vertretern von Amnesty International. Die Einschätzung dieses Films von Schülerseite kann im Internet nachgelesen werden. Am letzten Tag fand eine Plenumsdiskussion statt zum Thema Asyl und Asylrecht in Europa. Gast war ein Asylant aus der Demokratischen Republik Kongo, der über politische Verfolgung und seine Erfahrungen als Asylant in Frankreich berichtete.

Neben der thematisch orientierten Arbeit hatten die Teilnehmer Gelegenheit an Stadtführungen in Chambéry und Annecy sowie an einem gemeinsamen Abendessen in einer Hotelfachschule teilzunehmen. In den minutes to the meeting ist nachzulesen: „After returning home the foreign guests sent words of appreciation fort he wonderful organization of the meeting that offered the possibility to meet one another, to achieve all the tasks and to plan the activities for the future.“

Die Schülergruppe von T. Winkler hat bereits ins Netz gesetzt :‘ profile sheets and appreciation of the film‘ und bereitet zur Zeit am questionnaire zum Thema der Immigration in der Region Hannover und an unserer Schule. Am Treffen in Baia Mare im Mai werden von ihnen teilnehmen: A.Bernsee, E.Klann, S.Sack und S.Waldhauer sowie die Lehrer R Albrecht, WJ Mertens und T.Winkler.

Es wäre schön, wenn sich weitere Kollegen/Innen am Projekt (Arbeitstreffen am GBG und in der Türkei) beteiligen würden.

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Die rumänischen Gastgeber des Comeniusprojekts -insbesonders Mariana G. Hudrea- empfingen uns in der Woche vom 27. bis 30. Mai 2009 in ihrer Heimatstadt Baia Mare/ Rumänien zum zweiten Arbeitstreffen.

Nicht nur die sechs am Immigrationsthema arbeitenden Schulen waren dort vertreten, sondern auch eine weitere Comeniusgruppe mit dem Arbeitstitel „Higher Quality in Education“ (Türkei:Usak und Estland:Rapla) und zwei Grundvig (Erwachsenenbildung) projektinstitute (CIDF aus Marseille/F und SITE23 aus Ungarn) mit „Role of Entrepreneurship in Women’s Life“ waren eingeladen, an dem Oberthema: „International Conference on Key Competences, Globalization and Labour Market Integration“ zu arbeiten.
Dazu ist eine Buchveröffentlichung gleichen Titels sowie eine CD erschienen, die beide in der Mediothek unserer Schule einzusehen sind.
Auch zwei weitere Internetseiten ( neben den bereits oben genannten ) sind eingerichtet worden:
http://groups.yahoo.com/group/immigrants_CMP/
http://groups.yahoo.com/group/immigrants_project_students/

Wie auch beim ersten Treffen in Chambéry, so stellten die rumänischen Gastgeber uns zunächst ihre Schule und weitere Kollegen vor und gaben uns die Möglichkeit, an verschiedenen Unterrichtsstunden
teilzunehmen. Daneben waren wir Gäste der Stadtbibliothek und des Mineralogiemuseums.
An einer Tagesfahrt durch das nördliche Gebiet des Landes, durch Maramures, konnten wir wegen des frühen Rückflugtermins leider nicht mehr teilnehmen.
Neben dem allgemeinen Programm (Begrüßung durch Vertreter aus der Politik, des Erziehungsministeriums, der Stadt, der Schule und der Bibliothek ; musikalische und tänzerische Folkloredarbietungen; festliches Abenddinner) stand die Projektarbeit im Vordergrund.
Alle beteiligten Schülergruppen hatten Power-Pointpräsentationen vorbereitet, die sich im wesentlichen auf zwei Themenbereiche konzentrierten:

1.) Vorstellung von Recherchen zur Ein- bzw. Auswanderersituation nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien und der Türkei.

2.) Vergleich der Umfragen an den sechs Schulen (Questionnaire). Zielgruppe waren jeweils 100 Schüler eines Jahrgangs.

Es war erstaunlich festzustellen, dass die Ergebnisse in den Ländern zum Teil recht unterschiedlich ausgefallen sind. Der Koordinator, A. Watts, wird demnächst eine Gesamtanalyse der Resultate veröffentlichen.

In verschiedenen Referaten wurden unterschiedliche Aspekte zum Thema dargestellt, so:

Prof. Dr. Vasilescu, Migration in Maramures County
Beverley Killeen, (film and discussion) Ellis Island
Ibid, Globalization and its Effects
Tiplea/Marton, Romania between Emigration and Immigration
Als eine besondere Geste für die deutsche Teilnehmergruppe empfanden wir die Präsentation zweier rumänischer Schülerinnen. Sie berichteten über die‚ Geschichte der Deutschen in Rumänien(Sieben-bürger Sachsen und Banater Schwaben) und deren Rückwanderung zur Zeit des Regimes von Ceausescu. Hierzu liegt in der Mediothek die CD vor.
Der von der französischen Gruppe gezeigte Film über eine Immigrantin aus Italien nach Savoyen leitete bereits über in die nächste Arbeitsphase, die am Georg-Büchner-Gymnasium Seelze-Letter in der ersten Dezemberwoche (Dienstag 1.12.- Samstag 5.12.2009) stattfinden wird.
Die inhaltlichen Schwerpunkte sind bereits formuliert und lauten:
Immigrants will be invited during this meeting to provide their life story. Students will have the opportunity to dialogue with them. (…) Students will be given the task of interviewing an immigrant they know.

Wir freuen uns schon auf das Treffen an unserer Schule. Die bislang involvierten Kollegen (R.Albrecht, WJ.Mertens, G. Müller und T. Winkler) wären dankbar für weitere Anregungen, Hilfen und Ideen. Wir laden alle interessierten Kollegen/Innen zur Mitarbeit ein.

Hier finden sich Informationen zur Vorbereitung des Treffens in Seelze sowie die Ergebnisse aus Baia Mare.

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Auf den Comeniuswimpeln, die jede der sechs Partnerschulen von Schülern der 7e als Begrüßung überreicht bekamen, liest man: „Third Meeting in Germany, 01.–06.12.2009“.

Bereits am Montag, dem 30.12.09 trafen die rumänischen Partner Mariana Hudrea, Simona Dicu und Flavia Costin mit ihren vier Schülern in Hannover ein

Wie üblich waren alle Jugendlichen bei deutschen Gastfamilien untergebracht (bei denen sich hiermit die Lehrer bedanken möchten); für die Erwachsenen war das Hotel Waldersee an der Eilenriede gebucht. Dort sahen sich im Laufe des Dienstags dann die ausländischen Lehrer wieder: der Koordinator des Projekts Alasdair Watts mit Colette Bourgeois, die wir seit langem vom Schüleraustausch her kennen, aus Chambéry/F, Jola,

Prodanowska und Dorota Boryczko aus Tarnów/PL (deren Schule Herr Mertens in den Herbstferien besucht hatte), die Partner aus Italien: Monica Meneghelli und Patrizia Tommasi sowie aus der Türkei Rafet Akay und ein alter Bekannter, Hüseyin Öztürk, mit dem wir im Sommer einen Film über seine Kindheit in Vlotho als Beitrag für das Projekt gedreht hatten.

(vgl.: Vlothoer Anzeiger Nr.185 vom 12.08.2009, S.5 „Alles so, als wäre er nie weg gewesen“).

Zum Erstaunen von A. Watts, fand sich bei der Ankunft der Franzosen auch der Ex-Kanzler G. Schröder am Flughafen Hannover ein.

Insgesamt konnte der Schulleiter G. Müller am Mittwoch, dem 02.12.09 im Forum des Georg-Büchner-Gymnasiums 16 ausländische Schüler und elf Lehrer begrüßen.

Frau Mergel hatte sich viel Mühe gemacht, für jeden der Teilnehmer eine Mappe mit Informationen und Arbeitsunterlagen zusammenzustellen.

Von Gastgeberseite her nahmen an den drei Projekttagen teil: Lerngruppe Winkler, die 10a , verschiedene Schüler mit, Migrationshintergrund’ und der Leiter des Heimatmuseums Letter, Herr Horst Henze. Letzterem haben wir die schöne Ausstellung in der Alten Cafeteria zu verdanken mit Exponaten in Wort und Bild zu den Themenbereichen: ’Ausländer in Seelze’,  ’Von Süditalien nach Letter’ (C.Rappoccio),  ’Zu Hause in Seelze und der Türkei’ (G.Ö.Chirinian), ’Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben’, ’Aussiedler/Spätaussiedler’ und ’Der lange Weg eines Russlanddeutschen nach Seelze’ (A.Lautenschläger).

(vgl.: Woher wir kommen. Seelzer Lebensgeschichten. Ein Lesebuch , Seelze 2007).

Musikalisch wurde der Empfang begleitet von Chor und Combo unter der Leitung der Kollegen Buitkamp und Frederich.

Nach einer Schulführung begann die erste Arbeitssitzung, in der die Schulen aus Rumänien, Polen und Italien gefilmte Interviews mit Einwanderern ihrer Länder präsentierten und diese dann mit den anderen Teilnehmer diskutierten.

Eine große Hilfe dabei war Georg, der die technische Leitung übernommen hatte.

Die Schüler aus Frankreich stellten danach ihren Beitrag vor, in dem es um illegale Einwanderung in Frankreich ging. Die Flüchtlinge haben den ’jungle de/of Calais’ geschaffen, um von dort illegal nach GB zu gelangen. Parallel zur französischen Gruppe hatte die 10 a im Englischunterricht anhand von Artikeln britischer Tageszeitungen und mit den Filmen Welcome und It’s a Free World bereits an dieser Thematik gearbeitet und sie nahm lebhaft an der Diskussion teil.

Die Lehrer aus den fünf Ländern hatten sich gewünscht, im Unterricht von GBG-Kollegen hospitieren zu können. Alle äußerten sich danach sehr positiv und bedanken sich für die Möglichkeit der Teilnahme.

Am Nachmittag stand eine Führung durch Hannover auf dem Programm und abends trafen sich die Lehrer zu einem gemeinsamen Abendessen in der ’Ständigen Vertretung’. Kein Wunder, dass die meisten sich die Lieblingsspeise des Ex-Kanzlers bestellten.

Der zweite Konferenztag war dem Thema „Immigration und Integration in Deutschland“ gewidmet. Als Referentin hatten wir die Wissenschaftlerin Franziska Wöllert, Co-Autorin der Studie ’Ungenutzte Potentiale. Zur Lage der Integration in Deutschland’ des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, gewinnen können.

Sie stellte die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor und diskutierte danach sehr intensiv mit allen Anwesenden. Für viele der jüngeren Teilnehmer war es neu zu hören, dass es in Deutschland bereits 15 Millionen Zugewanderte gibt, das sind ca. 20% der Einwohner.

Wir erfuhren Antworten auf die Fragen: Woher kommen sie? Wie finden sie sich in D zurecht? Wie ist es um ihre Integration bestellt?

Der IMI—Index beschreibt die Situation der Migranten bezüglich Assimilation, Bildung, Erwerbsleben und sozialer Absicherung. Gute Integrationswerte und einen hohen Bildungsstand haben die 4 Millionen Aussiedler; Massive Integrationsmängel zeigen sich bei den Einwanderern/ihren Kindern aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika und vor allem aus der Türkei.

Wer mehr über die Forschungsergebnisse und Vorschläge zur Verbesserung erfahren möchte, findet diese auf folgender Internetseite: www.berlin-institut.org.

In fünf gemischten Schüler- und Lehrergruppen galt es dann am Nachmittag, die Situation von Immigranten an Fallbeispielen zu erforschen und die Ergebnisse der Interviews im Plenum vorzustellen.

Wir hatten fünf Eltern von GBG Schülern zu einem Gespräch eingeladen.

1. als Gastarbeiter: 1.1 José Carrascosa aus Spanien und 1.2 Keman Salim aus der Türkei

2. als Aussiedler: 2.1 Irina Schaad/Kasachstan und 2.2 Lotte Henz/Banat-Rumänien

3. als Wirtschaftsimmigranten aus Polen: Renata und Piotr Kurowski

Die Interviewer hatten als Richtlinie für ihre Fragen einen Leitfaden Proposal forInterviewing Immigrants, der von den Lehrern in Zusammenarbeit mit Herrn Henze entwickelt worden war, zur Verfügung.

Die gesamte Gruppe wurde an den ersten beiden Tagen mittags von den Damen und Herren der ’Eltern-Küche’, denen auch unser Dank gilt, bestens verpflegt. Am Freitag hat Frau Bergmann die Gäste mit einem köstlichen Buffet verwöhnt.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der deutsch-türkischen Beziehungen. Zunächst zeigte Hüseyin den in Vlotho gedrehten Film über seine ersten elf Lebensjahre in Deutschland. Dieser Film berührte viele der Teilnehmer sehr, war er doch sehr persönlich gehalten. In Bursa wird dann der zweite Teil vorgestellt werden: ein Interview mit den Eltern Öztürk, die als Gastarbeiter längere Zeit in Deutschland gelebt haben und dann in ihr Heimatland zurückgekehrt sind.

Im Mittelpunkt des letzten Projekttages stand eine Plenumsdiskussion mit zwei Eltern, Frau Yada und Herrn Günal, unter der Leitung von Canan Topcu. Letztere hat das Abitur am GBG gemacht und ist mittlerweile als freie Journalistin für die HAZ und FR tätig; sie ist eine anerkannte Sachverständige für das Thema der Migration in D und bekannt durch ihre Publikation „EinBÜRGERung.Lesebuch über das Deutschwerden“.

Die Beteiligung der Schüler an der sich anschließenden Diskussion , die man noch lange hätte weiterführen können, war sehr groß.

Nach der Vorführung einer Selbstverteidigungsshow und dem gemeinsamen Musizieren und Tanzen der türkischen Partner und türkischstämmigen Schüler des GBG bildeten den Abschluß 1) Vorführung des Films über das zweite Treffen in Baia Mare/Rumänien und

2) vorbereitende Planung des vierten Treffens in Bursa/Türkei vom 25. bis zum 30.05. 2010.

Am Samstag fand das Comeniustreffen in Deutschland seinen offiziellen Abschluss mit einer Fahrt nach Hamburg-Veddel, wo Schüler und Lehrer das Auswanderermuseum BallinStadt besichtigt haben. An vielen Einzelschicksalen wird dort der Weg vieler Emigranten aus Ost- und Mitteleuropa in die Neue Welt (Ellis Island) aufgezeigt.

Abends verabschiedeten wir uns dann von den beiden Gruppen aus Rumänien und Polen; sonntags flogen dann die anderen Gäste zurück in ihre Heimatländer.

Alle Beteiligten empfanden die Tagung als sehr angenehm und ergiebig.

In der lokalen Presse wurde ebenfalls über die Zielsetzung und die Durchführung des Projekts berichtet. So in den Artikeln : „Europäer forschen gemeinsam. Gymnasium beteiligt sich an Comenius-Projekt zu den Auswirkungen der Migration“ (Leine Zeitung Seelze vom 03.12.2009 und „Das Interview: ‚Kaum einer ist Franzose’ “ – „Entdecken, was uns verbindet. Internationales Projekt zu Migration am GBG geht zu Ende“ (ibid., vom 05.12.2009).

Die Ergebnisse der Tagung als auch verschiedene Schülerarbeiten zum Thema Immigration – auf Englisch veröffentlicht von den Schülern E.Klann, S.Waldhauer, S. Sack, A.Bernsee,

S.Pabst, S.Remus und S.Neumann – sind nachzulesen auf der von Rumänien erstellten Internetseite: www.immigrants-past-and-present.eu

Das deutsche Team bedankt sich nochmals bei allen, die zum Gelingen der Woche beigetragen haben

Mit Schuljahresende 2009/10 findet „Immigration: Past and Present – Towards Greater Integration?“ seinen Abschluss.

Vorher sehen sich alle Beteiligten noch einmal beim letzten Treffen in der Türkei wieder.

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Zwischen den beiden Treffen in Deutschland (12/2009) und in der Türkei (05/2010) sind die Kollegen/Innen aus den sechs Comenius Partnerländern über e-mail in Kontakt und tauschen auf diesem Wege ihren Arbeitsstand, ihre Arbeitsergebnisse und Vorschläge für das Treffen in Bursa aus.

Für das vierte Treffen liegen uns im Monat März schon die Namen der Schüler aus Rumänien, Frankreich und Deutschland vor, so dass diese von März an miteinander in Verbindung treten können.

Zu den thematischen Arbeitsvorhaben:

Die Schulseminarfachgruppe (Winkler) interviewt Immigranten in Deutschland. Die Fragenkomplexe sind gemeinsam mit den ausländischen Partnern erarbeitet worden. Ausgewählte Schüler stellen dann ihre Ergebnisse auf Englisch ins Netz.

Zum dritten Treffen haben die französischen Partner eine Sammlung mit 18 Interviews vorgelegt. Deutsche und französische Schüler vergleichen zusammen mit den anderen Nationen in gemischten Gruppen ihre Arbeiten zu jeweils einem Migranten gleicher Herkunft.

Als neue Arbeitsgruppe haben wir aus den Jahrgängen 13, 11 und 10 fünf Schüler ausgewählt, die gemeinsam in extra AG-Stunden an der Thematik des vierten Treffens arbeiten und ihre Ergebnisse in Bursa vorstellen werden. Die neu gegründete AG hat sich, ebenso wie die Schüler der anderen fünf Nationen, vorgenommen, die nationale Presse nach Artikeln zur Immigration in Deutschland , Frankreich und Italien durchzusehen.Als Quellen sollen dienen : Die Zeit, Der Spiegel, Die Hannoversche Allgemeine und die Leinezeitung.

Folgende sind die in Zeitungen gefundenen Themen: 1.) Das Grundgesetz und die Immigranten, 2.) Allgemeine Infos zur Immigration und Integration in Deutschland, 3.) Zwischen zwei Kulturen, 4.) Rollenverteilung bei Immigranten und die Frage der Ehre bei Muslimen (Ehrenmorde), 5.) Immigranten helfen Immigranten und 6.) Angst vor dem Islam.

Die Schüler der neuen Arbeitsgruppe haben sich Themen ausgewählt, über die sie der Arbeitsgruppe berichten. Aus diesen einzelnen Berichten wird gemeinsam die Power Point Präsentation erarbeitet.

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Das vierte und letzte der Comeniustreffen fand in der Zeit vom 26. bis zum 29.05.2010 in Bursa/Türkei im Polis Kolejii statt. Diesmal waren dabei die SchülerInnen: Babst,J., Baumeister, M.,Seifert,V., Yada C. und Yasan, J., die bei türkischen Gastfamilien untergebracht waren, sowie die Lehrer Albrecht,R., Mertens WJ. und Winkler,T..

Der türkische Leiter Hüseyin Öztürk, seine Kollegen und Schüler hatten für die Gäste aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Rumänien ein sehr umfangreiches und interessantes Arbeits- und Kulturprogramm vorbereitet, welches nun vorgestellt werden soll.

Am ersten Tag wurden die Gäste zunächst vom Gouverneur begrüßt, der in seiner Rede die Wichtigkeit von Kontakten zwischen der Türkei und anderen europäischen Ländern herausstellte, dann wurde ihnen das historische Museum von Bursa erläutert. Anschließend fand ein Empfang im Rathaus satt, wo der Bürgermeister eine Einführung in die Bedeutung von Bursa als historisches Zentrum und Industriemetropole gab und ebenfalls auf die Meisterschaft von Bursapor in der türkischen Fußballliga hinwies.

Der Nachmittag war der Vorstellung von Arbeiten der verschiedenen Schülergruppen gewidmet. Frankreich zeigte ein Interview mit einer Immigrantin aus Algerien und einen Film über die Wichtigkeit von Gastarbeitern („24 heures sans immigrants“). Italien stellte drei Interviews zum Thema „Der Islam und die westliche Kultur“ vor; Rumänien beleuchtete die gemeinsame Geschichte mit der Türkei; Polen stellte in zwei Filmen die größte Immigrationsgruppe in ihrem Land, nämlich Vietnamesen in Warschau, und das Leben einer illegalen ukrainischen Gastarbeiterin vor; die deutsche Gruppe referierte verschiedene Themen zur Immigration in Deutschland, die sich auf Presseartikel bezogen: Ehrenmorde, Integrationsprojekte für ausländische Schüler (Aktion Zusammenwachsen und Ernst-Reuter-Initiative), türkische Neofaschisten in Deutschland und Integrationsarbeit in Seelze.

Am zweiten Tag wurden die Gruppen zunächst im Schulgebäude vom Direktor willkommen geheißen. Danach schloss sich eine Diskussion mit verschiednen Immigranten aus Italien, Bulgarien und Griechenland an.

Am Nachmittag besuchten wir das Karagöz Puppenspiel, fuhren dann zu einem 600 Jahre alten Baum zum Teetrinken (cay) und erlebten am Abend eine Vorstellung der türkischen Schülern mit Rockmusik, traditionellen Tänzen und Buffet.

Der letzte Tag in Bursa begann mit einem traditionellen Frühstück in den Bergen, wurde dann in der Schule fortgesetzt, wo in gemischten Gruppen Poster zum Thema Rassismus erstellt und dann vorgestellt wurden. Nach dem Mittagessen waren wir Gäste bei einer Organisation von türkischstämmigen Exilanten (NGO), die über die Erfahrungen von Diskriminierung ethnischer Türken berichteten. Nach dem Besuch einer Moschee mit der Vorführung vom Tanz der Derwische fand ein Abschlussessen mit dem Schulleiter, dem Intendanten und allen Teilnehmern im Kent Hotel statt.

 

Am Samstag reisten alle Gruppen gemeinsam nach Istanbul, wo sie von einer Polizeieskorte mit Blaulicht durch die Stadt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten (Blaue Moschee, Hagia Sophia,Topkapi Palast) geleitet wurden. Zwei reichhaltige türkische Mahlzeiten und eine Abschlussfahrt auf dem Bosporus rundeten das vierte Treffen ab.

In verschiedenen Briefen sprachen Lehrer und Schüler den Gastgebern ihren Dank für die übergroße Gastfreundschaft aus.

Wer mehr darüber erfahren möchte, findet umfangreiche Informationen auf der Seite:

http://immigrants-past-and-present.blogspot.com wieder.

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Abschlussrede der deutschen Gruppe beim 4. Treffen in Bursa:

Liebe türkische Gastgeber, liebe Kollegen und Schüler,

Am Ende unseres zweijährigen Comeniusprojekts über das Thema ‚Immigration-Integration’, das in dieser Woche in Bursa stattgefunden hat, möchte sich die deutsche Gruppe- auch im Namen der anderen 4 Schulen aus Italien, Frankreich, Rumänien und Polen für die tolle Gastfreundschaft in Ihrem Land und Ihrer Stadt bedanken.

In den letzten drei Tagen haben, vor allem die vielen Schüler, intensiv an unserem Thema gearbeitet, haben die Problematik von Immigranten in ihren jeweiligen Ländern vorgestellt, mit Immigranten in der Türkei Interviews gemacht und die Ergebnisse auf Poster festhalten können. Außerdem haben wir alle Ihre reiche Kultur und das Alltagsleben in Bursa kennenlernen dürfen.

Sehr beeindruckt sind wir vor allem von der herzlichem Gastfreundschaft und der liebenswürdigen Art der Menschen hier.

Schade,dass wir nicht alle hier eine Ausbildung als Polizeioffiziere machen können .

Nicht nur die Arbeit am Projekt hat uns in Chambéry, Baia Mare, Hannover und nun in Bursa sehr viel Freude bereitet, sondern auch das Kennenlernen von Kollegen und Schülern, von Schule und Alltagsleben der verschiedenen Länder.

Zum Schluß darf ich dafür ein persönliches Beispiel erwähnen:

Durch die gemeinsamen Tage mit Hüseyin Öztürk in seiner und meiner Familie, in Hannover und Vlotho –denken wir dabei an den Film :’Rückkehr nach 21 Jahren,’ in Bursa und in Istanbul, haben wir uns gegenseitig schätzen und Vieles der jeweiligen anderen.

Kultur kennen gelernt.

Dies ist nur ein Beispiel für alle anderen neuen persönliche Beziehungen, hervorgegangen aus den Comeniustreffen.

Der größte Dank gilt deshalb auch dem Leiter des Projekts, Alasdair Watts, dem wir durch sein Engagement und die großartige Arbeit dies zu verdanken haben.

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