Die Zukunft unserer Erde hängt von dem Umgang mit unserer Umwelt und damit von Fachkenntnissen der Ökologie ab. Sie ist ein existentielles Thema für die Gestaltung von morgen und unserem Weiterleben auf unserem Planeten. Dementsprechend möchten auch wir am GBG Hintergrundwissen vermitteln, um die Bereitschaft für den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt zu fördern und ein umweltbewusstes Handeln anzuregen. Mit dem Aspekt der „Nachhaltigkeit“ widmen wir uns einem äußerst aktuellen Themenbereich, welchem wir uns seit Neustem hautnah am Beispiel des Lebens der Bienen nähern.
Aufbauend auf einer Testphase im letzten Jahr bietet das GBG seit Beginn des Jahres 2019 zu Populationshöchstzeiten im Sommer zwischen 200.000 und 250.000 Bienen ein Zuhause. Derzeit sind vier Wirtschaftsvölker vorhanden, von denen drei auf unserem Schuldach und ein Volk zur Überwinterung an einer Außenstelle aufgestellt sind. Die Betreuung obliegt Herrn Reinemund (RND) und Herrn Kaufmann (KFM).
Bereits in diesem Jahr war es uns möglich rund 100kg GBG-Honig in zwei Geschmacksrichtungen (Frühlingsblütenhonig bzw. Sommerblütenhonig) zu ernten. Für die Ernte hatten wir zahlreiche Unterstützer und Besucher. Neben einigen Klassen des GBG und helfenden Kollegen/innen und Mitarbeitern (wie unseren Hausmeistern) besuchte uns auch eine Gruppe der KiTa aus Kirchwehren. Wir verfügen über eine komplette imkerliche Ausrüstung, die uns ein Entdeckeln, Schleudern, Sieben, Rühren und Lagern ermöglicht. Dabei verzichten wir nahezu komplett auf den Einsatz von Kunststoffen. Selbst die Lagerung findet bei uns in Edelstahlbehältern statt. Darüber hinaus verfügen wir über die Gerätschaften zum Schmelzen und Aufbereiten von Bienenwachs zur Weiterverarbeitung für die eigenen Bienenvölker und zur Anfertigung von Bienenwachskerzen. Unsere Bienenbeuten (Bienenstöcke/ Behausungen der Bienen) sind ausnahmslos aus Holz nachhaltiger Herkunft. Zudem verzichten wir auf künstliche Lacke und Imprägnierungen. Stattdessen verwenden wir zum Schutz unserer Holzbeuten vor der Witterung reines Leinöl.
Die Finanzierung unseres Bienenprojektes erfolgt vollkommen autark. Die anfänglichen Investitionen im mittleren vierstelligen Bereich aus Eigenmitteln sollten sich innerhalb von drei bis vier Jahren amortisieren. Danach wird sich das Projekt selbst tragen. Einnahmequellen sind der Honigverkauf und der Verkauf von Bienenwachskerzen jeweils aus eigener Produktion. Später sollen weitere Produkte folgen.
Darüber hinaus verfügt das GBG über eine prächtige Wildblumenwiese. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler buddelten und pflanzten fleißig, um die ca. 100qm Wiese zu gestalten. Neben den unterschiedlichen Blütenpflanzen sind auch zwei Obstbäume (Kirsche und Apfel) sowie Stauden (u. A. Lavendel) angepflanzt worden. Sinn ist die Überbrückung der recht blütenarmen Zeit im Spätsommer, um Bestäubern wie unseren Schulbienen, aber auch Hummeln und Schmetterlingen das Leben zu erleichtern.
Auf diese Weise trägt das GBG aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Mittelfristig soll die Wildblumenwiese etwas erweitert werden. Weitere Sitzmöglichkeiten sind geplant, die Blumenvielfalt soll durch geeignete Beschilderungen nähergebracht werden, die im Kunstunterricht von Herrn Weishoff kreativ gestaltet werden. Infotafeln, deren Befestigungen bereits in den Boden getrieben sind, geben fortan Auskunft über unser Projekt. Auch optisch wird der begehbare Mini-Garten noch weiter gestaltet werden. So sollen die Eingänge mit Rank- und Kletterpflanzen, der Haupteingang mit einer bogenförmigen Kletterhilfe versehen werden. Dass diese kleine Oase der Erholung erhalten bleibt ist hoffentlich im Interesse aller und bedarf auch ihrer Mithilfe. Bitte achtet darauf, dass sich der Garten nicht in eine Müllhalde verwandelt. Finanziert wurde die Blumenwiese wie unser Bienenprojekt durch Eigenmittel und wird mittelfristig durch das Bienenprojekt gegenfinanziert.
Im nächsten Jahr wollen wir mit dem Bau von Wildbienenhotels beginnen. Neue handwerkliche Herausforderungen könnten darüber hinaus auch im eigenen Bau von Bienenbeuten und Imkermaterial liegen. Gern setzen wir diese fächerübergreifenden Ansätze mit motivierten Kolleginnen und Kollegen aller Fachbereiche um. Auch werden wir anstreben das Bienenprojekt und die Wildblumenwiese in den naturwissenschaftlichen Unterricht so einzugliedern, dass alle NAT-Kollegen/innen auch ohne imkerliche Ausbildung mit ihren Klassen teilhaben können. An geeignetem Material wird bereits gearbeitet.
Lasst uns im Zuge des Ökoschul-Projektes das GBG noch attraktiver machen und zugleich ein Gefühl für den nachhaltigen Umgang mit der Natur und unserer Umwelt fördern, auf dass die Geschichte der Bienen zumindest in unserem Einflussbereich einen besseren Verlauf nimmt.